Auszug
Gelbe Heft Gehrden Nr. 22
Der 1. Weltkrieg (1914 – 1918) Spurensuche in Gehrden
Autoren: Arbeitsgruppe 1. Weltkrieg im Arbeitskreis Lokalgeschichte:
Fred Ebeling, Dieter Mahlert, Ernst Mittendorf, Hartmut Neumann, Wilfried Otto, Helmuth Temps.

Vorwort:
Warum schreiben wir über den „Ersten Weltkrieg“?
Ein Jubiläum, ein Jahrestag, soll in der Regel an ein erfreuliches Ereignis erinnern.
Der Jahrestag, den wir in diesem Jahr 2014 begehen, ist alles anderes als ein Grund zum Jubeln: Vor hundert Jahren (1914) war der Beginn des 1. Weltkrieges. 
Die ersten Kriegserklärungen erfolgten 
 am 28.7. durch Österreich an Serbien,
 am 31.7. durch Deutschland an Russland,
 am 3.8. durch Deutschland an Frankreich.
Ein verhängnisvolles Netz an Bündnisverpflichtungen führte dazu, dass sich der Konflikt weltweit ausbreitete. In der heutigen Wahrnehmung tritt der 1. Weltkrieg hinter dem 2. Weltkrieg zurück: Es ist unbestritten, dass der letzte Krieg in noch größerer Zahl Opfer gefordert als der   voran gegangene. Die Überlieferung an die jetzige Generation ist noch frischer. Die Auswirkungen des Krieges wurden auch innerhalb der deutschen Grenzen durch Luftangriffe und Besetzung deutlicher spürbar. Auch die hochbrisanten weltpolitischen Machtverhältnisse, die sich nach Kriegsende 1945 entwickelt haben, 
mögen in der heutigen Zeit den Eindruck entstehen lassen, dass der Weltkrieg 1914 – 18 weniger schlimm gewesen sei.
Doch diese Wahrnehmung trifft so nicht zu!
Der 1. Weltkrieg hat insgesamt 17 Millionen Menschenleben gekostet.
Davon entfielen 10 Mio. auf die Soldaten, 7 Mio. auf Zivilpersonen.
20 Mio. Soldaten sind verwundet worden.    
Rd. 70 Mio. Soldaten standen auf beiden Seiten unter Waffen. Über Jahre musste ein großer Teil von ihnen unter unvorstellbaren Verhältnissen in den Frontstellungen aushalten.
700 000 Menschen starben in der Heimat!! Die Bevölkerung hat während der Kriegszeiten erhebliche Entbehrungen, Hunger, unzureichende gesundheitliche Versorgung, schwere Arbeitsbelastungen und anderes mehr ertragen müssen.
Unzählige Kriegsversehrte haben für den Rest ihres Lebens unter den Folgen des Krieges zu leiden gehabt.
Ein Arbeitskreis innerhalb der Gruppe Gehrden im Heimatbund Niedersachsen e.V. will mit der vorliegenden Schrift der Frage nachgehen, in welcher Weise sich der 1. Weltkrieg auf Gehrden, auf unsere Bevölkerung ausgewirkt hat.
Die Verhältnisse hier in Gehrden sind eingebunden in das weltpolitische Geschehen. 
In einer Kurzform werden wir darauf eingehen, wie es zu diesem katastrophalen Krieg überhaupt kommen konnte.

Inhalt zum
Begleitheft zur Ausstellung im Rathaus der Stadt Gehrden von September bis November 2014:

Der Weg in den Krieg
Das Leben in Gehrden Anfang des 20. Jahrhunderts – Mobilmachung
Persönliche Schicksale einzelner Familien 
- Gefallen an der Westfront: Karl Reverey
- „Lebenserinnerungen eines Calenberger Bauern“: Ludwig Witte  
- Aus dem frohen Leben…..: Heinrich Löchner.
- August Deppe fiel 1915 an der Westfront
- Heimatkundliche Spurensuche zur Zeit des Ersten Weltkriegs am Beispiel der Gehrdener Ortschaft Lenthe
Die Auswirkungen des Krieges
- Die Lebensmittelversorgung
- Lebensmittelrationierungen im Alltag
- Bekleidung
- Die Situation der Frauen
- Kriegsversehrte
Das Gemeinschaftsleben 
- Stimmung in Gehrden
- Die Feuerwehr Gehrden im 1. Weltkrieg
- Aus dem Vereinsleben
Die Nachkriegszeit

Fotos aus diesem Heft
Wochenration (Oktober 1918)
Frauen bei der Straßenbahn (1917)
Ausflug der Kriegsverwundeten nach Gehrden
Ehrentafel, Gesangverein Gehrden
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