Vorwort
„Wie war das . . . damals?“
Diese Frage stellen wir heute, im Jahr 2015, siebzig Jahre nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur.
In den Jahren nach dem Krieg wurde diese Frage nicht gestellt. Es war eine Zeit des Verdrängens, des Vergessens. Im Schulunterricht wurde das Thema „3. Reich“ eher am Rande und nur in den wesentlichen Daten behandelt. Auch in den Schriften zur örtlichen Geschichte wurde kaum oder gar nicht darauf eingegangen.
Aber es waren nicht nur die großen politischen Vorgänge und Ereignisse in Berlin oder in der Welt, die aus dieser Zeit erwähnenswert sind. Die schlimmen Jahre haben sich auf jeden einzelnen Menschen ausgewirkt, auch hier in unserem Gehrden.
Die zwölf Jahre der NS-Herrschaft waren ein so außergewöhnlicher Zeitabschnitt, der mit keinem anderen Kapitel der Geschichte vergleichbar ist. Deshalb ist es dringend erforderlich, der Nachwelt zu vermitteln, was sich in dieser Zeit hier bei uns abgespielt hat.
Dies soll das Ziel unserer Schrift sein.
Der Arbeitskreis Lokalgeschichte innerhalb der Gruppe Gehrden des Heimatbundes Niedersachsen hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Teil unserer Ortsgeschichte näher zu betrachten.
Angesichts der zahlreichen Aspekte dieses Themas stellen wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Auf keinen Fall geht es darum, jemanden an den Pranger zu stellen. Man darf nicht die Frage nach Schuld oder Fehlverhalten stellen. Eine Bewertung dieser Epoche und der damit verbundenen Vorgänge wird von denen, die diese Zeit nicht bewusst miterlebt haben, nur schwer möglich sein. Hierzu muss man sich in die Umstände dieser Zeit, aber auch der Jahre davor, hineinversetzen.
Wir beschränken uns mit dieser Schrift allein auf die Fakten. Vielleicht gelingt es uns damit, eine Antwort zu geben auf die Frage „Wie war das . . . damals?“: