Bei dem Lager handelte es sich um eine fast quadratische Anlage von etwa 500 bis 600 Meter Seitenlänge mit einer Fläche von rund 30 Hektar, die von einem Spitzgraben in der üblichen römischen Bauweise umgeben war. Von den ehemals vier abgerundeten Ecken (Spielkartenform) der Anlage haben sich drei im Boden erhalten, während die vierte, nordwestliche durch jüngere Wohnbebauung in Wilkenburg zerstört wurde. Derartige Spitzgräben waren ungefähr 1,20 bis 1,50 Meter tief und 90 Zentimeter breit. Mit dem gewonnenen Bodenaushub wurde auf der Innenseite ein schützender Erdwall mit beidseitig angespitzten Pfählen angelegt. Vor ihrem Abzug ebneten die römischen Soldaten diese Anlagen wieder ein. Das Marschlager bei Wilkenburg verfügte über zwei Torbereiche bisher unbekannter Bauart, von denen sich das südwestliche Tor an der höchsten Stelle des Lagers befand. Man geht von 20 000 Soldaten aus, die dort kurzzeitig stationiert waren. Das entspräche etwa 2 vollständigen Legionen mit Hilfstruppen und Tross. Münzfunde datieren in das Zeitalter des Augustus. Prägestätten im heutigen Südfrankreich legen aber noch keinen Bezug zu den Operationen des Varus nahe, der dieses Gebiet als römische Provinz ebenfalls verwaltet hatte. Bemerkung: Vermutlich wurde das Lager um 6 n.Chr., also vor der Varusschlacht (9 n.Chr.) errichtet.
Quelle: Internetpage "Historie4free / myheimat
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