Schuldienste zu Ditterke
Quelle: Aufschreibungen von Pastor Fraatz, Gehrden 1822
Pastor Fraatz hat im Jahre 1822 eine Beschreibung über das Kirchspiel Gehrden erstellt. Zu der Kirchengemeinde Gehrden gehörten auch die Dörfer Lemmie, Redderse und Ditterke.
Zu dem Dorf Ditterke und die Aufgaben der Kirche Gehrden schreibt er folgendes:
Patronat (Schirmherrschaft, oberste Verantwortung) dieser Schule hat das Königl. Consistorium, vertreten durch den Superintendanten (Sitz in Ronnenberg).
Ditterke hatte keine Capelle, der sonntägliche Gottesdienst (Catechismuslehre) wurde vom Lehrer im Schulgebäude gehalten.
In Ditterke gab es keine Uhr. Das Schulgebäude hatte eine Glocke.
Schulhaus: Ditterke hatte um 1730 keine Schule. Der Lehrer musste einen Raum anmieten.
Pastor Fraatz schreibt, das der Lehrer Remmers 1737 beim Königl. Consistorio außer Schulgeld keine Einnahmen hat und er jährlich 4 ½ Rth (Reichstaler) Miete zahlen müsse.
Die Gemeinde erklärte sich bereit ein Schulhaus zu bauen, die Königl. Cammer solle aber das benötigte Bauholz forstzinsfrei überlassen. Die Schule sollte auf einem Platz vor Cord Jasper Garben Hofe gebaut werden. Dagegen protestierte der Gutsherr für Ditterke Herr von Lenthe.
Einnahmen sollte der Lehrer aber nicht bekommen, dafür durfte er eine Wiese und einen Obstgarten nutzen. Für „Glockenläuten“ sollte er von der Gemeinde jährliche 1 Rth erhalten.
Über die Diensteinnahmen schreibt Pastor Fraatz folgendes (stand 1822):
Der Lehrer durfte 3 kleine Gärten, eine Wiese und eine Weide nutzen. Er bekam ½ Klafter Holz aus der Gemeindeholzung.
Von der Gemeinde bekam er 1 Rth und 4 mg (Mariengroschen) für "Betglockenschlagen", 24 mg für die Behandlung von Leichen und 12 Rth, 12mg Schulgeld. Ditterke hatte um 1812 20 Schulkinder.
Zusätzlich stand ihm ein Mast-Schwein zu. In seinem Wohnhaus war die Schulstube angebaut. Für Miete musste er 6 Rth und 24 mg zahlen.
Pastor Fraatz hat auch ein Verzeichnis der Schullehrer ab 1737 erstellt.
Nachtrag: 1845 wurde ein neues Schulhaus in Ditterke gebaut.
Rolf Delhougne – Heimatbund Gehrden - 2021