Alte Tagebucheinträge, historische Fotos und allerlei Zeitzeugenberichte: Auf 60 Seiten hat Rainer Piesch in diesem Heft der Gelben Reihe des Heimatbundes Gehrden die Geschichte der Waldwirtschaft Burgberg zusammengefasst. „Plötzlich schrillt das Telefon. Eine Mutter holt ihren Sohn nach Haus. Jeden Augenblick kann der Krieg losbrechen“, schrieb Jobst Holzhauser am Sonntag, 27. August 1939, in das Tagebuch des Landschulheims auf dem Burgberg. Danach brechen die Einträge ab. Fünf Tage später begann der Zweite Weltkrieg. Den Auszug hat Piesch in das Heft über die Geschichte der Waldwirtschaft Burgberg aufgenommen. „Es ist spannend zu lesen, was damals in den Köpfen der jungen Schüler vor sich ging“, schreibt der Heimatforscher. Piesch schaffte es auch, das Geheimnis um die vorhergegangene Schließung der Waldwirtschaft zu lüften, die seit 1898 zahlreiche Besucher auf den Gehrdener Burgberg lockte. „Die Gehrdener haben nach Ansicht des Magistrats zu viel getrunken“, meint der Gehrdener und schmunzelt. „Also hat er dem Lokal die Konzession einfach verweigert.“ 1924 zog das Landschulheim in die Räume ein. Während des Krieges wurde dieses dann als Lazarett genutzt. Auch Fotos vom jetzigen Zustand des zugemauerten Gebäudes neben dem Turm, das sich im Besitz der Stadt befindet, können im Heft betrachtet werden. „Das Gebäude wurde gesperrt, weil die Decke runtergekommen ist“, schreibt der Autor. Die Aufnahmen aus dem Inneren seien daher eine Besonderheit.